Blues in Europa - British Blues |
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Nach
dem Krieg kam durch die Anwesenheit der Amerikaner und zahlloser
schwarzer GIs ein ungewöhnliches Interesse an allen Arten
amerikanischer Musik auf, auch am Blues. Da sie die gleiche Sprache und
den gleichen kulturellen Hintergrund hatten, waren die Briten auch die
ersten, die diesen Enthusiasmus in die Tat umsetzten und die Musik
interpretierten.
Während Lonnie Donegan, ein Skiffle-Musiker, hauptsächlich
die Bluessongs von Leadbelly populär machte, sind der Gitarrist
Alexis Korner und der Harmonikaspieler Cyril Davies die eigentlichen
Vorläufer des britischen Blues.
Nach ihrem Modell formte John Mayall
(Links) seine Bluesbreakers, bei denen einige der besten britischen
Stilisten spielten, insbesondere der Gitarrist Eric Clapton. Was sie
sich zum Vorbild nahmen, war der elektrische Blues von Chicago, Muddy
Waters, Howlin’ Wolf, Jimmy Reed oder Chuck Berry, die man mit
Ehrfurcht bewunderte, ohne wohl auch nur eine Ahnung davon zu haben,
wie vielschichtig die Beziehungen zwischen Schwarzen und Weißen
in der Gesellschaft des Nordens und des Südens der USA waren.
Die jungen Briten imitierten ihre Idole mit kämpferischem
Enthusiasmus und fochten für ihre Anerkennung. Die weißen
Gruppen der 60er Jahre - Yardbirds, Moody Blues, Animals, Them, Who,
Cream und vor allem die Rolling Stones - brachten eine Bewegung in
Gang, die sich weit von ihrem Anliegen entfernte, und sie fanden sich
an der Spitze einer Rockmusik wieder, die sie wahrscheinlich gar nicht
gewollt hatten.
Ihr enormer internationaler Erfolg und die Tatsache, daß sie
offen ihre Quellen nannten und sichtbar den Kontakt mit dem
elektrischen Blues der Schwarzen suchten, sollte schon bald die
amerikanische Musik verändern.
Die anfänglichen Imitationen machten einer besser durchdachten
Vorgehensweise Platz, die sich dann insgesamt erheblich vom Blues
entfernte. Als die besten Interpreten des britischen Blues kann man
Peter Green, Jeremy Spencer (Fleetwood Mac), Tony McPhee, Stan Webb,
Christine Perfect (Chicken Shack), Alvin Lee sowie die Iren Van
Morrison und Rory Gallagher bezeichnen. Man könnte noch manchen
anderen nennen, fast alle Namen des britischen Rock haben ja im Blues
angefangen.
Dieser „British Blues“ wurde dann von Bands wie den Rolling
Stones und Eric Burdon & The Animals zurück in die USA
gebracht und dort von jungen amerikanischen Gruppen, wie z.B. den
Allman Brothers oder ZZ Top, wieder aufgegriffen.
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